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AutorenbildJörg Schilauske

#PraxenKollaps: Praxis weg. Gesundheit weg. Praxis bleibt am 15.11.23 von 10-13 Uhr geschlossen!

Aktualisiert: 17. Nov. 2023

Liebe Patientinnen und Patienten,


wir stehen vor einem entscheidenden Moment für unser gesamtes Gesundheitssystem.


Am Mittwoch, den 15. November 2023, werden wir uns als Praxis zwischen 10:00 und 13:00 Uhr einem landesweiten Protest der KVWL auf dem Marktplatz in Soest anschließen. Aus diesem Grund bleibt unsere Praxis zu dieser Zeit geschlossen. Die KVWL Notfalldienstpraxis am Riga-Ring in Soest übernimmt in dieser Zeit die Versorgung akuter Notfälle.


Dieser Schritt ist für uns nicht leicht, aber notwendig, um auf die drängenden Probleme aufmerksam zu machen, die nicht nur uns als Praxis, sondern vor allem auch Sie als Patienten direkt betreffen.


Warum protestieren wir? Die aktuelle Gesundheitspolitik hat uns in eine Position gebracht, in der wir uns um die kontinuierliche medizinische Versorgung unserer Patienten Sorgen machen müssen. Die derzeitige Gesundheitspolitik lässt uns alle im Stich. Wir haben lange stillgehalten, doch nun ist es an der Zeit, unsere Stimme gegen den drohenden #PraxenKollaps zu erheben.


Die wichtigsten Gründe für unseren Protest:


Bürokratiewahnsinn: Statistisch gesehen muss jede Praxis pro Jahr 60 Arbeitstage für Bürokratie aufwenden. Das sind fast drei Monate! im Jahr, die für die Behandlung von Patienten fehlen.


Unterfinanzierung: Stellen Sie sich vor , Sie gehen ganz normal Ihrer Arbeit nach, sind sogar besonders fleißig. Anstatt, dass Sie für Ihren Fleiß gelobt werden, entscheidet aber jemand, dass Sie zu fleißig waren und deshalb ein Teil Ihres Gehalts einbehalten wird. Klingt absurd? Genau das ist aber der Alltag für uns niedergelassene Ärzte. Die Budgetierung sorgt dafür, dass Praxen im Schnitt 10% ihrer erbrachten Leistungen nicht vergütet werden, weil sich Ärzte und ihre Teams um "zu viele" Patienten kümmern. Darüber hinaus hinkt die Entwicklung der Praxiseinnahmen seit 15 Jahren der allgemeinen Teuerungsrate hinterher - heißt: Auch für uns steigen die Kosten enorm, die Einnahmen bleiben jedoch konstant.


Unterstützung für unsere Fachkräfte: Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden seit Jahren von der Politik missachtet und vergessen. Wir wünschen uns Anreize und Respekt für deren Arbeit, so wie es sie bereits in Krankenhäusern seit vielen Jahren gibt. Ohne unser Personal sind unsere Praxen nicht funktionsfähig.


Budgetierung und Regresse bei Heil- und Hilfsmitteln: Ärztliche Verordnungen von Medikamenten, Hilfsmitteln und Physiotherapie werden immer noch von den Krankenkassen angezweifelt - obwohl sie für Patienten wichtig und notwendig sind. Dann werden die Kosten dafür den Arztpraxen angelastet, diese müssen somit die Behandlung ihrer Patienten selbst bezahlen. Das ist ungerecht und hält junge Ärztinnen und Ärzte davon ab, den Beruf zu ergreifen.


Es ist ernst: Sprechzeiten werden in vielen Bereichen reduziert, Wartezeiten werden länger, das medizinische Angebot wird vielerorts heruntergefahren. Damit Ihre Haus- und Fachärzte auch weiterhin für Sie da sein können, bitten wir um Ihr Verständnis und Ihre Unterstützung, während wir für eine bessere Zukunft für unser aller Gesundheitssystem kämpfen.


Ihr Praxisteam der OUC-Soest




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